FDP "fragt besorgt nach"
Das Verfahren ist so alt wie einfach. Man kreiert ein Gerücht, verbreitet es unter der Hand; wenn es Fahrt aufgenommen hat, fragt man besorgt nach. Neu hinzugekommen ist heute nur der Einsatz sogenannter „sozialer“ Netzwerke. Sie sind schnell und anonym.
Um die Wirkung von Gerüchten zu verstehen, kennen viele die Geschichte vom dem Sack voller Federn: Der reuige Übelredner soll einen Sack Federn verstreuen, danach sie wieder alle einsammeln. Das kann nicht gelingen, viele Federn sind in der Zwischenzeit weit verstreut. So geht es mit dem Gerücht, das auch der Reuige nicht wieder eingesammelt bekommt. Auch die Darstellung der Tatsachen kann das nicht leisten, hoffentlich aber den Zuhörer hellhörig machen für Gerüchte und ihre Schöpfer. Gleiches gilt für schrittweise Veränderungen in der Berichterstattung. Während der Originaltext noch von sogenannter "Affäre" spricht, fehlt beim Aufmacher in der Lokalzeitung schon das "sogenannte". Der Nächste lässt dann die Anführungszeichen weg.
Interessant ist im FDP-Text der zusätzliche Bezug auf die Möglichkeit der Bürgermeister und Landräte, die Zeit, für die sie gewählt sind, um ein Jahr zu verkürzen. Hintergrund ist die damals gewollte Entkoppelung der Wahlen von Räten und Amtsträgern durch die CDU-FDP Landesregierung unter Ministerpräsident Rüttgers. Das geschah nur auf Wunsch und Drängen der FDP. Da hofft nun jemand sehr auf die menschliche Vergesslichkeit.
Gerd Philipp
Spekulationen aus dem Schrotgewehr
Herr Schwunk setzt viel Kraft in seine Aufgabe als Produzent von „Spekulationen“. Warum ist Herr Schwunk nicht das, was er von anderen fordert, nämlich „transparent“? Worauf will Herr Schwunk hinaus? „Klarheit“ bitte! Wen meint er denn nur mit „einem Schwelmer Unternehmer“?
Für meinen Teil gilt, dass ich in meinem Urlaub mit einem Schwelmer Unternehmer einen Kaffee getrunken habe, wie ich ihn im Urlaub auch mit Herrn Schwunk trinken würde – und das ganz ohne Hintergedanken. Herr Schwunk sollte Ross und Reiter nennen, damit wir alle endlich erfahren, was er eigentlich will.
Wenn Herr Schwunk weiter nur spekulieren will, wird in der Zwischenzeit ein nicht unerheblicher Schaden angerichtet. Um hier den Spekulationen den Raum zu nehmen, bereite ich eine persönliche Erklärung vor.
Darüber, wann ich mich als Bürgermeister zur Wahl stelle, werde ich mich zu geeignetem Zeitpunkt äußern. Im Moment freue ich mich erst einmal, dass nach dem Bau des Kreisels, angesichts des bevorstehenden Baus des Zentralen Omnibusbahnhofs und angesichts des stark nachgefragten Wohngebietes Winterberg nach Jahren des Stillstands endlich wieder eine Entwicklung in Schwelm stattfindet.
Jochen Stobbe