Problem ohne Getöse gelöst.
Zugang zur Bücherei für Rollstuhlfahrer
Demjenigen, der darauf angewiesen ist, seine Information über das, was im Schwelmer politischen Raum passiert, über die Zeitungen zu erfahren, erfährt viel Geschrei. Um Probleme zu lösen, so könnte man vermuten, muss zuerst die passende Forderung in eine Lokalzeitung. Parallel dazu wird ein Antrag formuliert. Da spielt es auch keine Rolle, ob das vermutete Problem in einem der politischen Gremien vor Zeiten schon behandelt wurde. Man kann darauf vertrauen, dass sich niemand erinnert, dass keiner sich per Tastatur ins Archiv hineintippt im Bewusstsein: „Da war doch ’mal was.“
Doch es geht auch immer noch anders.....
Als der Eingang zur neuen Stadtbücherei in der Hauptstr. 9-11 fertig gestellt worden war, wiesen mich Bürger darauf hin, dass der Zugang Rollstuhlfahrern und Leuten mit Kinderwagen wahrscheinlich Probleme machen würde. Die Eingangstür schien zu schmal, die Stufe davor als ein Hindernis. Ich wandte mich an den Bürgermeister. Der wandte sich an die Technischen Betriebe Schwelm (TBS). Vierzehn Tage später gab es keine Stufe mehr. Der Bürgersteig war so geschickt angehoben worden, dass man seiner Erinnerung nicht mehr traute. Es sieht jetzt aus, als habe es nie eine Stufe im Eingangsbereich gegeben.
Die Tür - so die TBS - müsse mit einem Meter Breite reichen. Dazu gibt es noch eine Verbreiterungsmöglichkeit.
Vorsichtshalber traf ich mich zu einer Ortsbesichtigung mit dem zuständigen Dezernenten, Herrn Voß, Herrn Graff vom Gebäudemanagement und Herrn Schirmer, einem Schwelmer Bürger, der sich bereit erklärt hatte, mit seinem Rollstuhl zu testen.
Es zeigte sich: die Tür ist breit genug.
Nebeneffekt: Das Parkproblem für Rollstuhlfahrer wurde deutlich. Es gibt einen Parkplatz für Rollstuhlfahrer vor der Eingangstür. Fährt derjenige selbst, muss er direkt auf den eingezeichneten Radfahrweg aussteigen. Dazu ist die Barmer Str. sehr befahren, wie wir feststellen konnten.
Unbürokratische Lösung: Ein zweiter Parkplatz für Rollstuhlfahrer wird auf der Rathausseite ausgewiesen, so, dass der Ausstieg nicht zugeparkt werden kann. Die Bürgersteigkante hinter dem ausgewiesenen Parkplatz vor der neuen Bücherei wird abgesenkt.
Lösung: Wer mit seinem Rollstuhl das Auto hinten verlässt, kann nicht zugeparkt werden und kommt leichter auf den Bürgersteig. Wer auf der Gegenseite am Rathaus parkt, steigt an der Seite oder hinten aus, kann auf keinen Fall zugeparkt werden und muss keine Bürgersteigkanten überwinden. Eine praktische, zügige Lösung ohne Geschrei oder Getöse. Solche Verfahren hatten wir vor Augen, als wir zu Beginn der Ratssession das Arbeitsmotto für die SPD-Fraktion formulierten: effektiv statt plakativ
Vielleicht wollen die Schwelmer Bürger ja auch eher diesen Weg einer Problemlösung. Wir werden sehen.