Anmerkungen zum Leserbrief von Marta Feldkamp
Wenn Volkes Stimme eine Stimme braucht, kann es sich zu jeder Zeit der Stimme von Marta Feldkamp bedienen. Dabei spielt das Thema keine Rolle, Hauptsache laut, Hauptsache medienwirksam.
Beteuert Sie doch in Ihrem letzten Leserbrief, man müsse verschwiegen sein; gleichzeitig posaunt Sie alles, was Sie weiß oder auch nicht weiß, in die Öffentlichkeit. Jetzt darf sie, so meint sie, der Bürgermeister habe die Informationen ja freigegeben. Und schon spricht sie von einem Skandal. Diesmal findet er nicht im Sperrbezirk statt und wird auch nicht von Spider Murphy besungen, aber Parkanlagen eignen sich für dunkle Geschäfte, sagt sie.
Zwischen Wissen und Halbwissen schwankend, berichtet sie den Stammtischschwestern auf Augenhöhe von unglaublichen Vorgängen. Dabei sind SPD und CDU irgendwie verstrickt und nur Sie, mit Ihrer auch so kleinen Partei, wäscht ihre Hände in Unschuld, ja vielleicht haben Sie sogar einen Heiligenschein. Während alle Genannten im Dunkel versinken, steigt der Stern von Marta Feldkamp und mit ihr der der SWG dem Licht entgegen. Sie erscheinen förmlich erleuchtet und rein.
Dass niemanden eine Verstrickung trifft …
Dass die SPD nicht gehandicapt ist …
Dass die CDU nicht für alle Fehler Ihres Bürgermeisters zuständig ist …
spielt keine Rolle.
Wichtig ist nur, dass sie die Wähler auf sich aufmerksam macht. Und nichts ist schöner als zusätzlich noch ein Gerücht zu verbreiten und ein paar dubiose Zusammenhänge herzustellen. Glaubt doch Volkes Stimme und damit alle Stammtischschwestern, an jedem Gerücht sei doch etwas Wahres dran – auch dann, wenn man es selber in die Welt gesetzt hat.
Da steht der Stammtischbruder und hegt Zweifel, weil er weiß, Schwestern reden manchmal viel … aber eben nur viel.
Der nachdenkende Teil der Menschheit ist erstaunt, amüsiert, und …, ratlos, weil er auf soviel Plattheiten, gepaart mit Wissen und Halbwissen, nur mit Ironie antworten kann, denn eine inhaltliche Diskussion, die er gern führen würde, ist nicht das Ding der Stammtischschwestern.
N.S.
Der laut gedachte Ruf nach der Staatsanwaltschaft beruhig, zeigt es doch etwas Denken an Rechtsstaatlichkeit. In Zeiten der Lynchjustiz müssten wir sonst (überbestrafte) Opfer beklagen.
Jochen Stobbe