Stefan Wachter

Warum kandidierst du für den Rat der Stadt Schwelm?

Da kommt vieles zusammen. In Schwelm aufgewachsen, war immer alles so, wie es war und ich fand es gut. Inzwischen scheinen in der Gesellschaft Tatsachen und Fakten interpretierbar zu sein. Verschwörungs-theorien kommen auf und rechtes Gedankengut wird unreflektiert nacherzählt. Das ist alles oberflächlich, daran  möchte ich etwas ändern.

Man kann deine persönliche Betroffenheit heraushören. Geht das noch tiefer bei dir?

Wie gesagt, ich bin in den siebziger und achtziger Jahren hier aufgewachsen und es war klasse. Doch irgendwann hat sich die Stimmung gewandelt, es geht uns eigentlich ganz gut, aber bei Problemen sucht man schnell die Ursache bei den Zugereisten. Von Solidarität ist dabei wenig zu spüren. Die tatsächlichen Probleme in unserer Stadt werden erst wahrgenommen, wenn man persönlich betroffen ist.

Das Spektrum der Aufgaben im Rat ist groß, wie wirst du damit umgehen?

Meine eigenen Erfahrungen aus dem Beruf sind hier sehr wertvoll.  Für mich wird trotzdem einiges neu sein. Es gibt viel Fachkompetenz in den Reihen der SPD-Fraktion, so dass wir uns austauschen können. Wichtig ist die Grundeinstellung bei allen, das gibt Sicherheit und manchmal hilft auch der gesunde Menschenverstand.

Du kandidierst für die SPD, bist aber kein Mitglied, wie kam es dazu?

In einem Gespräch wurde ich auf eine Kandidatur aufmerksam gemacht, die Gelegenheit habe ich aufgegriffen. In unserem Wirtschaftssystem ist es wichtig, dass der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stimmt. Im Moment kann ich die soziale Ausgewogenheit nur bei der SPD erkennen.

Die finanzielle Lage der Stadt ist angespannt. Corona macht es nicht besser. Bleiben da Handlungsspielräume für die Ratsmitglieder?

Denken kostet kein Geld. Zumindest ist jedes Ratsmitglied aufgefordert, darüber nachzu-denken, was in seinen Möglichkeiten liegt. Klare Ziele erarbeiten, alles durchrechnen, Prioritäten festlegen, sind meine Vorstellung von der Arbeit.

Wo liegen deine Schwerpunkte in den nächsten Jahren?

Dazu gehört die Transparenz unser Arbeit und der Verwaltung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Wir müssen die Begeisterung der Schwelmer für ihre Stadt zusammen mit der Politik steigern. Das bedeutet auch die Integration zu verbessern.

Danke für das Gespräch und viel Erfolg!

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