Wohnen ist die soziale Frage des 21. Jahrhunderts, auch in Schwelm. Kaufpreise und Mieten steigen. Als am dichtesten besiedelte Stadt des Ennepe-Ruhr-Kreises mit sehr guter Verkehrsanbindung ist die Kreisstadt Schwelm besonders betroffen.
Die SPD-Fraktion hat dies frühzeitig erkannt und deshalb bereits im Dezember 2019 wirksame Maßnahmen zur Gegensteuerung vorgeschlagen. Mit dem Antrag „Alle Schwelmer brauchen ein Zuhause“ wollen die Sozialdemokraten erreichen, dass bei allen Neuplanungen in der Kreisstadt künftig mindestens 40 Prozent Wohnraum mit sozialer Prägung geschaffen werden. Neben öffentlich gefördertem und preisgebundenem Wohnraum kann sich die SPD dabei beispielsweise auch genossenschaftliche Modelle, Mehrgenerationenwohnen oder die Schaffung von bezahlbarem Wohneigentum für Familien vorstellen.
„In letzter Zeit ist neuer Wohnraum vorwiegend im mittel- und hochpreisigen Bereich geschaffen worden“ verdeutlicht der Fraktionsvorsitzende Thorsten Kirschner das Problem. „Wir brauchen aber auch Wohnraum für Menschen mit mittleren und kleinen Einkommen, damit jeder in Schwelm ein Zuhause finden kann.“ Dabei treten die Sozialdemokraten für eine soziale Durchmischung aller Wohngebiete ein. „Wichtig ist, dass eine Ghettoisierung in der Stadt verhindert wird“, betont Rosemarie Kick, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.
Was passiert, wenn Städte erst recht spät auf stark gestiegene Mieten reagieren, macht die SPD am Beispiel der Stadt Bonn deutlich: Dort hatte die Stadt nach einem starken Anstieg der Mietpreise eine „harte“ Quote eingeführt, die nur öffentlich geförderten Wohnraum erlaubt. Demgegenüber wollen die Sozialdemokraten vielfältige und bewährte Formen der sozialen Prägung berücksichtigen. „Dazu müssen wir frühzeitig zu reagieren, bevor Entwicklungen wie in Bonn auch Schwelm erreichen“, mahnt der Fraktionsvorsitzende.
Über den Antrag der SPD-Fraktion konnte wegen der Coronapandemie bis lang im Stadtrat noch nicht entschieden werden. Die Sozialdemokraten hoffen deshalb darauf, gestärkt aus der Kommunalwahl im September 2020 hervorzugehen, um weiter mit breiten Schultern für bezahlbaren Wohnraum kämpfen zu können.
„Jede Stimme für die SPD ist auch eine Stimme für bezahlbares Wohnen in Schwelm“, bringt der Parteivorsitzende Gerd Philipp die Dinge auf den Punkt.
Der Antag "Alle Schwelmer brauchen ein Zuhause" kann hier runtergeladen werden.