„Ich will anpacken“ – Interview mit dem Fraktionsvorsitzenden der SPD Schwelm

Veröffentlicht am 02.09.2020 in Ratsfraktion

Thorsten Kirschner (40) ist seit Oktober 2019 der 1. Vorsitzende die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Schwelm. Von Beruf Richter, engagiert er sich seit 20 Jahren ehrenamtlich in der SPD, ist seit 2009 Mitglied des Stadtrats und seit 2014 Vorsitzender des Finanzausschusses.
 

schwelm info (si): Herr Kirschner, warum sind Sie kommunalpolitisch aktiv?
 

Thorsten Kirschner (TK): Ich lebe seit 1984 gerne in Schwelm und möchte meine Heimatstadt aktiv mitgestalten. Zuhause sitzen und meckern war nie mein Ding, ich will anpacken.

si: Sie sagen, dass Sie gerne in Schwelm leben. Was gefällt Ihnen hier?
 

TK: Schwelm ist für mich die ideale Kombination aus Stadt und Land: Wir haben eine schöne Innenstadt mit inhabergeführten Geschäften und vielseitiger Gastronomie, am Wochenende ist immer irgendwo etwas los. Zugleich leben wir aber im Grünen, umgeben vom schönen Bergischen Land, und man kennt sich, es ist nicht so anonym wie in der Großstadt. Wer trotzdem einmal in Düsseldorf shoppen, in Köln ausgehen oder in Dortmund ins Konzert will, erreicht die Großstädte an Rhein und Ruhr über drei Autobahnen oder fünf Züge pro Stunde. Zum nächsten Opernhaus sind es 15 Minuten mit Fahrrad oder Auto, 10 Minuten mit der Bahn. Davon können Sie selbst in weiten Teilen der Großstadt nur träumen!
 

si: Dennoch gibt es auch viele unzufriedene Stimmen in Schwelm. Woran liegt das?
 

TK: Viele Menschen beklagten, dass sich in Schwelm zu wenig bewegt, und tatsächlich gibt es viele Baustellen bei uns, denken Sie nur an Bahnhof, Brauerei oder Schulen. Dazu trägt gewiss bei, dass uns in Schwelm – anders als etwa in Gevelsberg – klare Mehrheiten fehlen. Bedenken und Streit statt beherztem Zupacken, das kann eine Stadt lähmen, vor allem wenn es keine zuverlässigen Bündnisse gibt. Nehmen Sie Frau Grollmann: Ihre Allianz aus CDU, FDP, SWG/BfS und Grünen aus dem Jahr 2015 gibt es nicht mehr und ihr Rückhalt bei ihren früheren Unterstützern erschien mir am Ende doch sehr gering.
 

si: Kommunalpolitiker engagieren sich ehrenamtlich. Fehlen aus Ihrer Sicht Profis?
 

TK: Ein klares Nein! Gerade Ehrenamtliche entscheiden nach meiner Erfahrung mit Herzblut und Unabhängigkeit. Insofern sehe ich eher Probleme, wenn Beruf und Ehrenamt zu eng verknüpft sind. Im Ehrenamt bin ich frei, beruflicher Ehrgeiz kann dagegen verbissen machen, wenn es plötzlich nur noch darum geht, von wem eine Idee kam oder wem sie nützt.
 

si: Wofür steht die SPD in Schwelm?
 

TK: Unser Programm hat drei Grundpfeiler: Soziales Miteinander, nachhaltige Umwelt- und Klimaschutzpolitik sowie eine attraktive Innenstadt. Das sind aus meiner Sicht die zentralen Zukunftsfragen in Schwelm, und da hat die SPD passende Antworten und viele gute Ideen.
 

si: Können Sie in wenigen Sätzen erklären, warum man die SPD wählen sollte?
 

TK: Statt schöner Versprechen, die es in Wahljahren zuhauf gibt, verweise ich einfach auf unsere politische Arbeit: Allein unter meinem Vorsitz in den letzten zehn Monaten haben wir mehr als ein Dutzend Anträge mit vielen zukunftsweisenden Ideen eingebracht! Einiges davon ist schon beschlossen, anderes wegen Corona verschoben. Da werden wir weiterhin für unsere Vorstellungen werben und Mehrheiten suchen.
 

si: Wie stellt sich die SPD denn das soziale Miteinander in Schwelm vor?

TK: Wohnen ist die soziale Frage des 21. Jahrhunderts, deshalb wollen wir mit unserem Antrag „Alle Schwelmer brauchen ein Zuhause“ mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen. Zudem wollen wir u.a. die OGS-Betreuung ausbauen, digitale Endgeräte für bedürftige Schüler*innen beschaffen und die digitale Infrastruktur in Schulen und Verwaltung ausbauen.
 

si: Glauben Sie, dass man Umwelt- und Klimaschutz zuerst mit der SPD verbindet?
 

TK: Ich hoffe es, denn es wäre richtig! Wir haben als erste Fraktion die „grüne Infrastruktur“ und deren Erhalt im politischen Raum thematisiert. Mit unserem Antrag „Schwelm isst auf“ machen wir konkrete Vorschläge für eine bessere Lebensmittelverwertung und die von uns geforderte Baumschutzsatzung ist ausgerechnet am Widerstand der Grünen gescheitert. Zudem brauchen wir die SPD in Schwelm als ökologische Alternative links der Mitte, denn nicht jeder, der für Umweltschutz eintritt, will am Ende in den Armen der CDU landen.
 

si: Nennen Sie ein paar Ideen der SPD für eine attraktive Innenstadt!
 

TK: Wir treten für ein systematisches Leerstandsmanagement und eine Stärkung der Innenstadt anstatt Handel auf der „grünen Wiese“ ein. Mit dem Antrag „Stadtrat will Radstadt“ wollen wir Schwelm fahrradfreundlicher machen, was übrigens zugleich Umwelt und Klima hilft.
 

si: Wie könnte man Schwelm für Besucher attraktiver machen?
 

TK: Mehr Sauberkeit und bessere Öffentlichkeitsarbeit. Kürzlich wurde ich auf die schlechte Webseite der Stadt angesprochen. Das hat mich an meine politischen Anfänge im Januar 2002 erinnert: Damals habe ich gerügt, dass selbst das kleinere Radevormwald im Internet über Veranstaltungen, Kultur und Sport informiert, Schwelm dagegen nicht. Natürlich hat sich seitdem vieles verbessert, aber leider hinken wir immer noch hinterher. Schwelm ist – anders als etwa Ennepetal – ja nicht einmal bei Facebook. Da müssen wir dranbleiben!
 

si: Sind knappe Kassen ein Hindernis in Schwelm?
 

TK: Natürlich, aber das darf uns doch nicht abhalten, wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen. Stephan Langhard hat Recht, wenn er sagt, dass wir einen Kassensturz machen müssen, aber eben auch sagt, dass wir viele Zukunftsprojekte in Schwelm umsetzen wollen.
 

si: Warum ist Stephan Langhard aus Ihrer Sicht die richtige Wahl für Schwelm?
 

TK: Die Mischung macht’s: Als Fachbereichsleiter bringt Stephan Langhard sowohl Verwaltungs- als auch Führungskompetenz aus gehobener Position mit. Zugleich kennt er die Region beruflich und privat, ist fest in Schwelm verwurzelt. Auch menschlich schätze ich ihn sehr, er ist zugewandt und kann gut auf andere Menschen zu- und eingehen. Als parteiloser Kandidat wird ihm eine Zusammenarbeit über Partei- und Fraktionsgrenzen leicht fallen. Ich bin überzeugt: Mit Stephan Langhard bringen wir Schwelm gemeinsam voran!
 

si: Wo kann man mit Ihnen ins Gespräch kommen oder sich über die politische Arbeit der SPD informieren?
 

TK: Gerne an jedem Samstagvormittag persönlich am Infostand auf dem Bürgerplatz, oder natürlich im Internet auf www.spd-schwelm.de, auf Instagram und bei Facebook.

 

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