Noch ein Mieter muss seine Zusage geben, dann kann der Schwelmer Kaufhof zu neuem Leben erweckt werden. „Wir brauchen noch eine große Antrittsfläche im ersten Obergeschoss„, sagte Projektentwickler Hans-Jürgen Weber, der am Dienstag auf Einladung der Schwelmer SPD und ihrer Bürgermeisterkandidaten Hans-Christian Schäfer über den Stand der Dinge berichtete.

Sei der große Ankermieter erst einmal unter Vertrag genommen, dann würden auch kleinere Interessenten für die erste Etage nachziehen, ist sich Weber sicher. Allerdings bemüht er sich um diesen Großinteressenten bereits seit drei Monaten. „Wir treten seit drei Monaten auf der Stelle.„ Bevor die Zusage allerdings nicht unter Dach und Fach gebracht ist, kann das Kaufhof-Gebäude nicht neu eröffnet werden. Weber rechnet vor: „Bislang haben wir Mietverträge im Umfang von 500 000 Euro abgeschlossen, durch das Parkhaus kommen noch einmal etwa 100 000 Euro hinzu.„ Damit sich die etwa 4,2 Millionen teuren Baumaßnahmen für die Investorfirma rechnen, müssen noch etwa 600 bis 650 Quadratmeter Fläche im ersten Obergeschoss vermietet werden. „Das entspräche einer Summe von etwa 50 000 Euro.„ Der Diskothekenbetreiber, der eine 800 Quadratmeter große Fläche im Untergeschoss übernehmen will, würde diese Summe wegen des geringeren Mietpreises nicht in die Kasse spülen. Zudem sei das Problem einer möglichen Lärmbelästigung durch an- und abfahrende Autos der Stadt derzeit noch nicht gelöst.

Interessenten für die Fläche in der ersten Etage, so Hans-Jürgen Weber, gebe es bereits. Zusagen allerdings zu seinem Leidwesen noch nicht. „Alle spekulieren noch mit einem eventuellen großflächigen Einzelhandel auf dem Eisenwerksgelände, der ebenerdig zu erreichen wäre.„ Die Wiedereröffnung des Kaufhofs wird durch diese Unsicherheit weiter verzögert. „Dabei hat der Kaufhof als Ankerbetrieb in der Innenstadt eine enorme Bedeutung„, warnt Hans-Christian Schäfer. Seitens der Stadt wurde gerade erst ein Einzelhandelsgutachten in Auftrag gegeben, das endgültige Klarheit über einen möglichen Standort Eisenwerksgelände geben soll. Die Bezirksregierung Arnsberg indes hat bereits Stellung bezogen. „Die Entwicklung der Stadt geht demnach bis zur Bahnstrecke„, berichtet Weber, der von einem Termin in Arnsberg am Dienstag gleich nach Schwelm reiste. Das Eisenwerksgelände wäre damit außen vor.

Seitens der Stadtverwaltung soll aber das Einzelhandelsgutachten abgewartet werden. „Dabei würde eine Aussage gegen das Eisenwerksgelände die Kaufhof-Entwicklung enorm beschleunigen„, sagt Weber. „Hierbei würde ein parteiübergreifender Schulterschluss der Politiker eine enorme Hilfe darstellen.„ Hans-Christian Schäfer jedenfalls wünscht sich eine schnelle Wiederbelebung des Kaufhofs. „Wir müssen ein Zeichen setzen„, sagte er, „denn alle Parteien wollen, dass es mit dem Kaufhof weitergeht.„