Schulentwicklung in Schwelm

Veröffentlicht am 03.05.2012 in Schule und Bildung

Welche Möglichkeiten bleiben uns?

FDP und CDU und in ihrem Gefolge BfS und SWG hatten sich in der Arbeitsgruppe des Schulausschusses einer Diskussion über Schulentwicklung verweigert. Nichts soll verändert werden.

Wer den Hauptschulabschluss nicht mehr in Schwelm machen kann, muss eben nach Ennepetal, Gevelsberg oder Haßlinghausen fahren. Wobei getrost ignoriert wird, dass die Gesamtschule in Haßlinghausen bisher Schüler auch abgewiesen hat.

Was ist seitdem passiert?

Auf der Veranstaltung der Grünen am 16. April erklärten die Schulleitungen der SEK I - Schulen in Schwelm, dass sie bereit sind, über das, was schulpolitisch passieren soll, zu reden und nach angemessenen Antworten zu suchen.

Ab dem Schuljahr 2012/13 gibt es eine Sekundarschule in Breckerfeld, ab 2013/14 wird es eine in Ennepetal geben, die mit dem Gymnasium und der Berufsschule in Ennepetal sowie der Wilhelm-Kraft -Gesamtschule in Haßlinghausen kooperieren will.

Welche Optionen haben wir hier in Schwelm?

Da muss man erst klären: Option wofür?

Die SPD-Fraktion sagt, wir wollen jedem Kind in Schwelm möglichst viele Bildungsabschlüsse ermöglichen. In unserer Stadt heißt das bisher, vom Hauptschulabschluss über die qualifizierten Sekundarabschlüsse I bis zu den Abschlüssen der gymnasialen Oberstufe sind alle möglich.

Bis zum Schulkompromiss zwischen SPD, CDU und den Grünen im Herbst 2011 predigte die CDU, gegen die realen Entwicklungszahlen, das Weiterbestehen der Hauptschule. Die Eltern, die ihre Kinder für die fünften Klassen anmeldeten, haben sich davon nicht beeinflussen lassen. Auswirkung hatte das auch in Schwelm.

2009 mussten wir aus den zwei Hauptschulen Ost und West die eine Gustav-Heinemann-Schule (GHS) machen. Das geschah nicht aus Übermut, sondern war der realen Entwicklung der Schülerzahlen geschuldet. Einer vorausschauenden Planung für die neue Hauptschule hatte die CDU mit uns und den Grünen erst eingeleitet, dann aber einen Rückzieher gemacht. Die Folgen tragen wir heute.

Der Rückgang der Anmeldezahlen für die Hauptschule in Schwelm ging weiter. Bereits für das kommende Schuljahr 2012/13 war die Bildung einer Eingangsklasse in der GHS gefährdet (siehe Aussage des Kämmerers in der Ratssitzung am 29.03.2012). In einer gemeinsamen Anstrengung gelang es, die Klasse 5 im August 2012 zu sichern. Damit können alle, die in Schwelm ab Herbst 2012 eine Schule der Sekundarstufe I besuchen, die Abschlüsse der Sekundarstufe I auch erreichen.

Können wir das für die kommenden Jahre sichern? In der bisherigen Konstellation sicher nicht.

Gegenwärtig haben wir im kommunalpolitischen Raum 2 Positionen.

CDU, FDP, SWG und BfS sagen: keine Veränderungen durch uns. Die durch die Eltern können sie, wie schon in der Vergangenheit, ja nicht verhindern. Es bleibt nur dass Schönreden der Situation der Realschule - unproblematisch, man muss nur in den alten Reden den Begriff Hauptschule gegen Realschule austauschen – und die für Schwelm falsche Aussage, Nichthandeln helfe dem Gymnasium.

Die SPD-Fraktion schlägt die Gründung einer Sekundarschule vor, angesichts der jetzigen Gebäudesituation horizontal gegliedert.

Die Grünen habe eine davon etwas differenzierte Position.

Wie wir sehen sie die Notwendigkeit, ein schulpolitisches Konzept für Schwelm zu entwickeln.

Wie aus unserer muss aus ihrer Sicht die Situation der Grundschulen einbezogen werden (Ziel: kurze Beine – kurze Wege).

Wie wir wollen sie die bisherigen Möglichkeiten der Sekundarstufe I - Abschlüsse in Schwelm erhalten. [Übrigens stehen SPD und Grüne mit allen drei Aussagen im Schwelmer Rat in der Minderheit.] 

Sie schlagen eine gemeinsame Konferenz vor, die ein Konzept für eine „Gemeinsame Schule“ entwickeln soll.

Welche Optionen haben wir denn nun?

Ich denke zwei, wobei die erste die wahrscheinliche ist. Ich nenne sie die schulpolitische Wüste, meine damit, es besteht die Gefahr, dass wir auf Dauer in Schwelm einige Grundschulen und ein Gymnasium haben, mehr nicht, keine Hauptschule, keine Förderschule und keine Realschule. Für Kinder, die nicht zum Gymnasium gehen sollen, wird nur die Fahrt in die Nachbarstädte bleiben.

Die zweite, weniger wahrscheinliche ist die Errichtung einer Sekundarschule in Schwelm.

Warum weniger wahrscheinlich?

Für die Errichtung einer Sekundarschule benötigt man eine Jahrgangsstärke von 75, da diese Schule mindestens dreizügig sein muss, also mindestens drei Klassen à 25 Schülerinnen und Schülern pro Jahrgang umfasst. Dieser Bedarf ist nicht nur für das Gründungsjahr nachzuweisen, sondern auch für die nächsten zwei folgenden Schuljahre. Die Eltern der Grundschulkinder werden dazu befragt.

Die Anmeldezahlen für die Eingangsklassen von Realschule und Hauptschule im Schuljahr 2012/13 liegen bei knapp über 80. Schwelm schöpft mit diesen Zahlen nicht aus einer Überfülle.

Wenn wir annehmen, die Zahl der Anzumeldenden würde in den vier/fünf nächsten Jahren stabil bleiben, müssten fast alle Eltern dieser Schülerinnen und -schüler Ja zu einer Sekundarschule sagen.

Damit das geschehen kann, müssen Rat und Schulen zügig und möglichst geschlossen handeln.

Auf politischer Seite reicht dafür keine knappe Mehrheit, sie müsste deutlich sein.

Gleiches gilt für die Schulen, die Grundschulen und die Sekundarstufe I-Schulen, wobei ein Ja der letztgenannten Voraussetzung ist.

Einfacher ist es für Hauptschule, Gymnasium und Förderschule. Sie haben schon für die Perspektiven ihrer Schülerinnen und -schüler ein natürliches Interesse an einer Sekundarschule.

Schwieriger ist es für die Realschule. Sie hat gegenwärtig eine ausreichende Anmeldezahl. Sie könnte sich sagen, mit guter Arbeit und geschärftem Profil können wir dauerhaft zweizügig bleiben. Die Gründung von Sekundarschulen in den Nachbarstädten könnte zusätzlich - so eine mögliche Hoffnung -  einen Besucherstrom zur dann vielleicht einzigen Realschule im Südkreis auslösen.

Nun spricht alles dafür, dass sich die bisherigen Entwicklungslinien nicht umkehren werden.

Die Schülerzahlen werden sich weiter verringern.

Die Eltern werden für ihre Kinder den bestmöglichen Schulabschluss anstreben. Sie wollen die Bildungswege ihrer Kinder länger offen halten.

Wenn sich dann abzeichnet, dass die Hoffnung getrogen hat, werden sich die Schülerzahlen gegenüber heute weiter verschlechtert haben.

G. Philipp

 

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