SPD-Neujahrsempfang „ausverkauft“: Politik trotzt Wetter

Veröffentlicht am 13.01.2010 in Ortsverein

Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Parteibüro der Schwelmer SPD: Über 50 Gäste konnte der Ortsvereinsvorsitzende Frank Grunewald am Sonntag zum politischen Neujahrsempfang willkommen heißen.

Neben Vertretern der örtlichen Politik, darunter Bürgermeister Jochen Stobbe, hatten sich auch Vertreter der Bundes- und Landespolitik, allen voran NRW-Generalsekretär Michael Groschek, auf den Weg in die verschneite Kreisstadt gemacht.

„Schwelmer lassen sich nicht beirren – auch nicht vom Wetter“, begrüßte Grunewald die Anwesenden und setzte zur Analyse an: „Der politische Redner neigt gelegentlich dazu, sich seine Worte bei Anderen zu leihen“. Ganze Seiten fände man mit Zitaten gefüllt. Im Ergebnis würden in mancher Rede, auf CDU-Fraktionschef Flüshöh zielend, dann schon mal Worte von Feuerbach, von Bismarck und Fthenakis in lustiger Mischung in das Mikrofon gerufen.

Wenn man genau zuhöre sei schnell erkennbar, dass vermeintliche Vordenker wie Luftblasen zerplatzen. „Ein Herr Feuerbach hat vor zwei Jahrhunderten über Vernunft gesprochen – aber mit dem Schwelmer Freibad hatte der nun wirklich keine Verträge“.

Zum Schluss ein Appell zum pragmatischen Umgang in Schwelm: „Wir müssen uns nicht in den Rat stellen und stundenlang Selbstverständlichkeiten daherreden. Die Menschen erwarten keine politisch aufgepumpten Worthülsen, die wollen Ergebnisse“.

An die Frage des politischen Umgangs knüpfte auch Fraktionsvorsitzender Gerd Phillip an: Szenen wie im vergangenen Jahr, als politische Gegner öffentlich über das „Ersäufen“ kritischer Sozialdemokraten nachgedacht hatten, dürften sich in einem Schwelm der Zukunft nicht wiederholen. Was bewirken Hetzkampagnen, wenn man nur gemeinsam etwas erreichen könne?

Im neu gewählten Rat mit seiner nicht einfachen Konstellation sei Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung. Ein Credo, für das die SPD stehe – und das sie auch in der Opposition stets gelebt habe.

Bürgermeister Jochen Stobbe bedankte sich für das Vertrauen und die Unterstützung im Wahlkampf: „Das alles war nur möglich, weil so viele Menschen an mich geglaubt haben“. Von Vertrauen geprägt auch das von ihm gezeichnete Abbild der Verwaltung: „Sehr leistungsstark, sehr zuverlässig!“ – auch wenn das natürlich noch nicht heiße, dass alles nur gute Seiten habe. Auf jeden Fall aber sei es im Zusammenwirken mit Allen möglich, das Beste für unsere Stadt zu bewirken.

Man müsse sich allerdings vorsehen, alles billiger haben zu wollen - und das am liebsten noch bei gleichem Standard. Wenn sich alles schlicht rechnen müsse, so Stobbe, dann bekomme man ganz sicher am Ende die Rechnung. Sein Fazit: „Das Leben lässt sich nicht einfach in Zahlen darstellen!“.

Michael Groschek, Generalsekretär der NRW-SPD, galoppierte in seinem Vortrag durch die Vergangenheit: Die SPD vor vierzig Jahren. Zwei große Entscheidungen: „Oh, wir sind ja gemeint!“, strahlten Elisabeth Theodor und Ernst Hallmann, beide vor vierzig Jahren in die SPD eingetreten. Mit großen Schritten ging es weiter zur jüngeren Vergangenheit: Geschichte verknüpft mit Jubilaren. Und immer die tragende Botschaft: Unsere Republik und ihre Verfassung sind hervorgegangen aus unermüdlichen Anstrengungen von Sozialdemokraten.


Groschek fand historisch klare Worte – beispielsweise zur Ostpolitik Willy Brandts, die erst den Grundstein für die Wiedervereinigung gelegt habe. Auch aktuelle Landesthemen wie die unzureichende Durchlässigkeit des Bildungssystems wurden angesprochen. Klare Worte schließlich auch zum Thema Vertrauen: „Die SPD ist die Partei, der die Menschen am ehesten zutrauen, das Land gerechter zu gestalten“. Dass die SPD dabei nicht immer alles richtig gemacht habe, verschwieg Groschek nicht und verwies selbstkritisch auf Nachbesserungsbedarf bei den Hartz-Gesetzen.

Soziale Gerechtigkeit stand auch im Mittelpunkt des Redebeitrags von René Röspel, der in diesem Jahr eher unkonventionell teilnahm: Er hatte wegen starker Erkältung absagen müssen, war aber aus der Ferne telefonisch zugeschaltet. „Unter Schwarz-Gelb droht unserem Land soziale Kälte. Das einzig wirksame Gegenmittel heißt: SPD!“

Bekanntermaßen heißt Politik nicht nur Zuhören, sondern auch Diskutieren: Bewiesen wurde das im Anschluss an den offiziellen Teil, als sich neben den Rednern auch weitere Ehrengäste, darunter Prof. Rainer Bovermann (MdB) und Hubertus Kramer (MdL), den Meinungen der Gäste stellten. Das letzte Wort hatte Elisabeth Theodor: „Es war sehr interessant und lecker, ich komme wieder!“, schmunzelte die 78-jährige Jubilarin.

 

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