Als am Wahlsonntag die ersten Zahlen der Wahlbezirke einliefen, war sehr schnell klar, Jochen Stobbe hat verloren. Viele Bürgerinnen und Bürger, aber vor allem die SPD, waren geschockt. Wie konnte das passieren? War der Wahlkampf schlecht, hat Jochen Stobbe schlechte Arbeit geleistet oder die falschen Themen besetzt? All diese Fragen stellt man sich bei diesem Ergebnis.

Nach einer gewissen „Schockstarre“ war aber schnell klar: An der geleisteten Arbeit konnte es nicht liegen. Jochen Stobbe muss sich nicht verstecken. Unter ihm als Bürgermeister wurden u.a. die METRO-Ansiedlung, das Gewerbegebiet Loh, zusätzliche KIta-Plätze, der Behindertenbeirat, der neue ZOB, das Wohngebiet Winterberg und die Dreifeldsporthalle realisiert.

Das Ergebnis, bezogen auf alle Wahlberechtigte: über 56% wählten gar nicht. Es lässt sich nur spekulieren, worin die Gründe lagen, dass die Wahlbeteiligung gegenüber 2014 noch einmal gesunken ist. 

Von der Minderheit, die gewählt hat, bekommt Jochen Stobbe (unterstützt von SPD, DIE BÜRGER und Die LINKE) 37,7%, die Gegenkandidatin Gabriele Grollmann ( unterstützt von CDU, Bündnis 90/Grüne, FDP und SWG/BfS) 62,3%. Nimmt man die Zahlen aus der Ratswahl 2014, so haben offensichtlich viele bei der Bürgermeisterwahl gemäß der Parteiwahl 2014 gewählt. Das erklärt vieles, aber nicht alles. 

Was heißt das für die Zukunft? Die SPD sieht die neue Situation als Herausforderung.
Sie wird sich in den nächsten 5 Jahren nicht querstellen, wie es Bürgermeister Jochen Stobbe in sechs Jahren durch andere Fraktionen erfahren durfte. Nein, sie wird konstruktiv an der Gestaltung Schwelms mitarbeiten, wie schon vor 2009.