Wie weit darf das Gedächtnis reichen?

Veröffentlicht am 21.07.2008 in Ratsfraktion

oder:
Die CDU-Fraktion setzt sich kritisch ... auseinander.

Im Juli wird in der Lokalpresse eine Presseerklärung der CDU-Fraktion referiert. Da reibt sich beim Lesen der Mensch mit Gedächtnis amüsiert die Augen. Soviel Chuzpe!

Nach Schließungsbeschluss für das Freibad durch die Mehrheit des Rates (CDU, BfS, SWG, Bürgermeister) ging eine Woge der Empörung durch die Stadt, die für mich – und wohl auch für die Protagonisten der Freibadschließung – in ihrer Stärke überraschend war.

Zusätzlichen Ärger verursachte die Aussage, dass während der Sanierungsarbeiten am Hallenbad das Freibad 2009 geöffnet werden könnte. Warum dann nicht auch jetzt, 2008? Das Freibad war vorbereitet.

Der Verein ProSchwelmebad bot Hilfestellung für eine Öffnung in den Sommerferien 2008 an, dachte gleichzeitig über ein Bürgerbegehren nach. Schließlich strebe man eine langfristige Lösung an.

Tage nach dem Ratsbeschluss berichtet die Lokalpresse davon, dass Bürger der Stadt einen Verein gründen wollen, der das Freibad in den Sommerferien 2008 öffnen wolle. Zu den genannten sieben Personen gehören zwei Protagonisten der Freibadschließung, E.W. Siepmann (Fraktionsvorsitzender der BfS) und O. Flüshöh (Fraktionsvorsitzender der CDU). Nach stattgefundener Gründung des „Trägervereins Schwelmebad“ (24.05) wird der Erstgenannte Schatzmeister, der andere Name taucht nicht mehr auf.

Der neugegründete Trägerverein macht sich an die Umsetzung seines Vorhabens.Der Vorschlag der Protagonisten, Grünanlage am Standort Freibad, Bürger darf Sträucher aussuchen, verschwindet langsam aus den Schlagzeilen. Eine Lokalzeitung fragt, ob ein Bürgerbegehren noch Sinn mache.

Der Verein ProSchwelmebad begrüßt den Versuch des Trägerverein zur Sommerferienöffnung 2008, hält aber am Plan für ein Bürgerbegehren fest. Er will das Freibad langfristig sichern.

Jeder, der für das Bürgerbegehren ist, musste den Versuch einer Öffnung des Freibades in diesem Sommer begrüßen: zum einen grundsätzlich, da man ein nutzbares Freibad will, zum anderen, weil eine Öffnung im Sommer 2008 Fakten verhindert, die eine langfristige Lösung am Standort unmöglich machen.

Doch welche Beweggründe haben wohl die Hallenbadsanierer? Ein geöffnetes Freibad in den Sommerferien muss das Defizit bei Betreiben des Hallenbades zusätzlich erhöhen. Darüber wird aber nicht gesprochen.

Die geplante Öffnung des Freibades gerät ins Stocken. Die Versicherungsfrage ist der dicke Brocken auf dem Weg.

Der Verein ProSchwelmebad beginnt, Unterschriften für ein Bürgerbegehren zu sammeln, die Unterstützung ist enorm. Die Stadtverwaltung lässt das Begehren auf formale Richtigkeit überprüfen.

Das Hindernis für eine Öffnung des Freibades im Sommer 2008 ist überwunden. Anonym bleibende Bürgen haben den dicken Brocken aus dem Weg geräumt.

Der Verein ProSchwelmebad sammelt weiter Unterschriften.

Nachdem der Bürgermeister vor den Konsequenzen eines erfolgreichen Bürgerbegehrens warnte, folgt die CDU-Fraktion und konstruiert einen Gegensatz zwischen den Anliegen des Vereins Proschwelmebad und dem des Trägerverein.

Niemand, der das Bürgerbegehren unterstützt, spricht gegen die Öffnung des Freibades in den Sommerferien.

Mit dem deutschen Philosophen G.W.F. Hegel kann man zu den o.g. Protagonisten von Freibadschließen und Hallenbadsanieren sagen: Die „List der Vernunft“ wendet deren Absicht ins Gegenteil.
Die Öffnung des Freibades in den Sommerferien 2008 lässt die Unterstützung für das Bürgerbegehren nicht erlahmen, sondern befördert sie. Sie verstärkt den Wunsch nach einem dauerhaften Bestehen des Schwelmebades.
Nun wird von der CDU behauptet, das Bürgerbegehren stelle das Engagement des Trägervereins in Frage. Es soll mich nicht wundern, wenn uns demnächst erzählt wird, der Beschluss, das Freibad zu schließen, sei nur getroffen worden, um die Schwelmer Bürgerinnen und Bürger zur aktiven politischen Teilnahme zu bringen.

Ich beginne schon mal den Lorbeerkranz zu flechten.
Bleibt die Frage, warum sie ihre Bürgschaften anonym halten. Sie bewirken doch Gutes.

 

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